Immobilienschutz mit einer Wohngebäudeversicherung

Letzte Aktualisierung von Michael Ruprecht

Endlich ins Eigenheim ziehen – für viele Familien erfüllt sich damit ein lange gehegter Traum. Schutz gegen Umweltgefahren wie Stürme oder Hagel und Feuer verspricht die Wohngebäudeversicherung.

Grundsätzlich ist der Abschluss eines Versicherungsvertrags zum Schutz des Eigenheims freiwilliger Natur. Die Ausnahme: Banken werden im Gegenzug für den Baukredit meist einen entsprechenden Versicherungsschutz verlangen – und haben in verschiedenen Bereichen etwas mitzureden.

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Die Leistungen einer Wohngebäudeversicherung

Allgemein bezieht sich die Versicherung auf Wohngebäude und erfasst häufig Anbauten, Garagen, Gartenhäuser und Carports mit. Des Weiteren können zum Umfang der Wohngebäudeversicherung weiter Kostenübernahmen gehören, unter anderem für:

  • Abbruchkosten
  • Aufräumkosten
  • Aufwendungen zur Schadensabwehr
  • Kosten für die Minderung eines Schadens
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Wann leistet die Wohngebäudeversicherung?

Neben der Gewissheit, das eigene Haus abgesichert zu haben und im Ernstfall nicht allein dazustehen, interessiert eine Frage: Unter welchen Vorzeichen kann ich wegen eines Schadens an den Versicherer herantreten? Generell werden in den Bedingungen zur Versicherung konkrete Schadensursachen festgeschrieben.

Mögliche Schadensarten

Feuer

  • Brände
  • Explosionen
  • Implosionen
  • Blitzschlag
  • Luftfahrt

Wasser

  • Leitungsbruch (frostbedingt)
  • Bruch außerhalb Gebäude
  • Nässeschaden

Sturm

  • Sturm
  • Hagel

Kosten einer Wohngebäudeversicherung

Es gibt unterschiedlichste Faktoren, die bei der Berechnung der Kosten berücksichtigt werden. Dazu zählen in erster Linie:

  • Gebäudeklasse
  • Baujahr

Doch im Einzelfall kommen weitere Faktoren hinzu wie die spezielle Lage eines Wohngebäudes oder der allgemeine Zustand der Einheit. Konkret kann man das auch im Gespräch mit den Versicherungen erfahren.

So bewegt sich eine einfache Wohngebäudeversicherung zwischen 30 Euro und 160 Euro, wobei in ersterem Falle nicht alle denkbaren Schäden mit eingeschlossen sind. Keinesfalls sollte man hier an Schutz gegen Einflüsse sparen, die am jeweiligen Standort wahrscheinlich sind. Ebenso gibt es Zusatzversicherungen für den Schutz gegen z. B. Hochwasser.

  • Nicht jede Zusatzleistung ist für jeden Versicherungsnehmer sinnvoll. Hier gilt es genau abzuwägen, welche Formen des Schutzes bzw. der Gefahrenquellen man in seinen konkreten Vertrag mit aufgenommen wissen will. Am Ende gilt auch hier, dass hier enorme Kosten gespart werden können.

Mit der Immobilie Steuern sparen

Immobilien sind in vielen Familien Teil der Altersvorsorge. Das Haus im Grünen sichert schließlich auch im Ruhestand mietfreies Wohnen. Solange Besitzer ihre Immobilie selbst bewohnen, sind steuerliche Vorteile eher selten.

Sofern man sich aber bis zur Rente für die Vermietung entscheidet, bietet das Haus in der Steuer Vorteile – auch im Zusammenhang mit der Wohngebäudeversicherung. Wie lässt sich die Wohngebäudeversicherung für die Steuer genau nutzen?

Werbungskosten

Im deutschen Steuerrecht genießen Aufwendungen, welche der Sicherung des Einkommens dienen, eine Sonderstellung. Unter dem Begriff der Werbungskosten zusammengefasst, erlaubt das Finanzamt deren Abzug vom Einkommen, weshalb diese die Steuer mindern.

Wird ein Haus vermietet, gehört der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung dazu. Durch die Tatsache, dass mit der Police das Haus – und damit auch die Mieteinnahmen geschützt werden, ist eine Absetzbarkeit der Versicherung über die Steuer möglich.

Über die Anlage V werden die Aufwendungen für die Wohngebäudeversicherung den Mieteinnahmen gegenübergestellt und verringern die Einkünfte.

Aber: Dies gilt nur für die Anteile am Wohnraum, welche tatsächlich Mieteinnahmen erzielen. Wohnt der Vermieter mit im Haus, kann also nur eine anteilige Absetzbarkeit erfolgen.

  • Sofern die Wohngebäudeversicherung auf den Posten der Nebenkosten aufgeschlagen wird, erübrigt sich der Abzug über die Werbungskosten in der Steuer.

Wohngebäudeversicherung als Betriebsausgabe

Hinsichtlich der Wohngebäudeversicherungen kommt eine steuerliche Berücksichtigung auch dann in Frage, wenn die Immobilie nicht vermietet, aber für das Gewerbe des Eigentümers genutzt wird.

  • Ein Freiberufler errichtet im Einfamilienhaus auf einer ganzen Etage Büroräume, die er für den eigenen Betrieb nutzt.

Alle Kosten, wie:

  • Büromöbel
  • Computer
  • Schuldzinsen
  • Strom,

aber auch die anteiligen Beiträge der Gebäudeversicherung dienen dann dem Unterhalt und der Sicherung des Unternehmens.

Hier ist von einer Absetzbarkeit im Rahmen von Betriebsausgaben auszugehen.

Sowohl die Berechnung der Anteile aus der Wohngebäudeversicherung für die Werbungskosten als auch im Zusammenhang mit den Betriebsausgaben beruht in der Regel auf einer Umlage auf die betreffende Quadratmeterzahl.

Die Ausnahme: Aufwendungen lassen sich direkt den vermieteten oder gewerblichen Einheiten zuordnen. In einem solchen Fall ist die Absetzbarkeit in der Steuer in vollem Umfang möglich, etwa wenn es sich um die Wohngebäudeversicherung für eine Doppelhaushälfte handelt.

Wohngebäudeversicherung kündigen

Für die Gebäudeversicherung gelten ähnliche Grundlagen hinsichtlich der Kündigung wie für alle Versicherungsverträge. Ein Kündigen ist möglich, wenn sich das Ende der Versicherungsperiode nähert. In der Regel erstreckt sich diese über 12 Monate.

  • Die schriftliche Kündigung muss noch vor Ablauf der Kündigungsfrist (in den meisten Fällen drei Monate) beim Versicherer eingehen. Andernfalls findet der Vertrag seine Fortsetzung.

Verschickt wird die Kündigung am besten per Einschreiben – oder man übergibt das Schreiben in der nächsten Filiale des Versicherers im Tausch gegen eine Empfangsbestätigung.

Parallel darf auch außerhalb dieser Frist eine Wohngebäudeversicherung aufgelöst werden.

Klassische Anspruchsmomente für eine außerordentliche Kündigung sind:

  • Beitrags-/Vertragsanpassungen
  • Schadensfälle
  • Veräußerungen der Immobilie.

Letztgenannter Aspekt stellt gewissermaßen eine Besonderheit dar. In der Wohngebäudeversicherung geht der Versicherungsschutz auf den Käufer über. Dieser kann innerhalb von vier Wochen entscheiden, ob das Kündigen in Frage kommt oder sich der Vertrag fortsetzt.

Kündigen bei finanzierten Immobilien

Da die Versicherung trotz umgehender Kündigung Anspruch auf den Jahresbeitrag hat, sollte als Termin für das Vertragsende der Ablauf der Versicherungsperiode in der Kündigung festgehalten werden.

Und noch eine Besonderheit gilt beim Kündigen der Wohngebäudeversicherung: Im Fall der Besicherung durch eine Hypothek muss der Hypothekengläubiger der Kündigung zustimmen.

Diese Forderung ist im Versicherungsvertragsgesetz festgeschrieben. Aber: Der Gesetzgeber sieht in § 144 VVG (Versicherungsvertragsgesetz) auch vor, dass eine Zustimmung nur beim Vorliegen gewichtiger Gründe verweigert werden darf.

  • Kündigung und Zustimmung der Bank sollten immer schriftlich erfolgen. Dem Kündigungsschreiben sind zudem ein Widerruf der Einzugsermächtigung und die Anforderung einer Kündigungsbestätigung beizufügen.

Einzelnachweise und Quellen

  1. Bundesministerium der Justiz: Einkommensteuergesetz § 1 Steuerpflicht (EStG)
  2. Bundesministerium der Justiz: Einkommensteuergesetz § 9 Werbungskosten (EStG)
  3. Bundesministerium der Justiz: Gesetz über den Versicherungsvertrag (Versicherungsvertragsgesetz - VVG) § 144 Versicherungsvertragsgesetz

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