Biersteuer in Deutschland

Letzte Aktualisierung von Michael Ruprecht

In Deutschland wird für den Konsum von Bier die Biersteuer vom Zoll erhoben. Die Einnahmen aus der Versteuerung des Bieres werden den Ländern zugeordnet.

Am 1. Januar 1993 harmonisierte die EU diese Verbrauchsteuer in der Europäischen Gemeinschaft. Damit musste die deutsche Steuer an die EU-Richtlinien angepasst werden. Das aktuelle Biersteuergesetz wurde am 15. Juli 2009 erlassen und am 16. Juni 2011 in seiner heutigen Form aktualisiert.

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Allgemeines zur Biersteuer

Bei der Erhebung der Biersteuer geht es in erster Linie um das aus Malz produzierte Bier. Mit dem Grad Plato wird der Stammwürzegehalt des Bieres in Gramm je 100 Gramm Bier bestimmt. Berechnet wird dieser Maßstab nach der großen Ballingschen Formel und bezieht sich auf den im Bier vorhandenen Alkohol- und Extraktgehalt laut Biergesetz.

Biersteuer berechnen

Pro Hektoliter beträgt der Regelsteuersatz bei der Steuer 0,787 Euro pro Grad Plato. Keine Rolle spielt der Alkoholgehalt. Handelt es sich aber um alkoholfreies Bier mit einem Alkoholgehalt bis 0,5 Volumenprozent, so findet die Steuer keine Anwendung.

  • Hat ein Hektoliter Vollbier den Stammwürzgehalt von 12 Grad Plato, dann wird er mit 12 x 0,787 Euro belastet. Das bedeutet 9,444 Euro auf einen Hektoliter und 1,9 Cent für ein Glas 0,2 Liter Bier.
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Staffelung der Biersteuer

Es gibt kleine selbständige Brauereien, die im Jahr weniger als 200.000 Hektoliter Bier erzeugen. Für diese wurde eine Strukturförderung für mittelständische Unternehmen entwickelt. Auf Antrag können diese Brauereien mit einem ermäßigten Steuersatz veranlagt werden. Das Hauptzollamt verwendet hierfür eine Staffelung.

Haus- und Hobbybrauer dürfen beispielweise laut Biergesetz zwei Hektoliter im Kalenderjahr für den eigenen Verbrauch steuerfrei herstellen. Nur verkaufen dürfen sie das selbstgebraute Bier nicht. Die Herstellung sowie die voraussichtlich gebraute Biermenge müssen die Haus- und Hobbybrauer dem Hauptzollamt anmelden. Wird die Menge überschritten, unterliegt die Differenz dem ermäßigten Biersteuersatz von 0,4407 Euro je Hektoliter Plato.

SteuerstaffelsatzJahreserzeugung
84 %40.000 Hektoliter
78,40 %20.000 Hektoliter
67,20 %10.000 Hektoliter
  • Die Staffelung der Steuer für Bier soll kleine Brauereien entlasten. Eine Entlastung von bis zu 44 Prozent ist möglich.

Wann wird Biersteuer fällig?

Erhoben wird die Steuer für Bier durch das Hauptzollamt. Die Hauptzollämter der Länder führen sie dann an das Finanzamt ab. Der Steuerschuldner muss eine monatliche Steueranmeldung abgeben. Sie ist bis zum 20. Tag des auf die Festsetzung folgenden Monats erforderlich.

  • Wo in Deutschland vor gut 15 Jahren der Bierabsatz noch ein wenig geschwächelt hat, steigt er aktuell wieder. Die Zahlen vom Statistischen Bundesamt weisen demnach aktuell einen Bierabsatz von 2% mehr gegenüber dem Vorjahresquartal auf. In konkreten Zahlen ausgedrückt heißt das: 46.000.000 Liter Bier haben die Deutschen in diesem Quartal mehr getrunken als im Vorjahr. Insgesamt trinken die Deutschen 8.000.000.000 Liter Bier im Jahr. Nur ein Fünftel des hergestellten Bieres geht dabei als Export ins Ausland. Den Rest trinken die Deutschen selbst. Bei den Brauereien ist Deutschland schon seit langer Zeit Weltmeister. In Deutschland gibt es über 1.500 Brauereien.

Einzelnachweise

  1. Zoll-online: Höhe der Biersteuer »
  2. Bundesministerium der Justiz: Biersteuergesetz »
  3. Bundesfinanzministerium: Biersteuer »

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