Die Regionalklassen im Rahmen der Kfz-Versicherung

Letzte Aktualisierung von Michael Ruprecht

Unter der Regionalklasse versteht man ein Risikomerkmal, das der Berechnung der Versicherungsprämie für eine Kaskoversicherung bzw. Kfz-Haftpflichtversicherung dient. Ausschlaggebend für die Zuordnung zu einer bestimmten Region ist der Hauptwohnsitz des Fahrzeughalters.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Einstufung
  2. Abfrage
  3. Preisunterschied

Früher wurde diese Zuordnung auf Grundlage des amtlichen Kennzeichens vorgenommen. Mit den Regionalklassen wird die jährliche Schadenbilanz der insgesamt 413 deutschen Zulassungsbezirke aufgezeigt.

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Die Einstufung in Regionalklassen

Bezüglich der Einstufung in die Klassen gilt, dass die Versicherung umso günstiger für den Versicherten wird, desto niedriger die Einstufung in eine der Regionalklassen ist. Steigt der Beitrag durch eine Veränderung der Regionalklasse, hat der Versicherungsnehmer die Möglichkeit, den Vertrag zum Zeitpunkt der Wirksamkeit der Erhöhung zu kündigen. Der Stichtag ist hierfür meist der 1. Januar eines Jahres.

Es gibt in Deutschland insgesamt 413 Zulassungsbezirke (Stand 2019), in denen die Einstufung in verschiedene Klassen vorgenommen wird. Veröffentlicht werden diese Klassen jedes Jahr vom Versicherungsverband GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft).

Dabei werden auf der Grundlage der im vorangegangenen Jahr gemeldeten Schadensfälle sowie der durchschnittlich entstandenen Schadenshöhe für jedes Bundesland jeweils eigene Regionalklassen erarbeitet.

  • Die Einstufung erfolgt jeweils unter Berücksichtigung der Unfallbilanz, des Fahrverhaltens, der Anzahl zugelassener Kraftfahrzeuge sowie der Witterung- und Straßenverhältnisse.

Mithilfe dieser Bewertungsfaktoren werden dann von den Experten beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft folgende Regionalklassen in in den folgenden Kategorien ermittelt:

  • Kfz-Haftpflicht (Regionalklassen 1 bis 12)
  • Vollkasko (Regionalklassen 1 bis 9)
  • Teilkasko (Regionalklassen 1 bis 16)

Jeder Zulassungsbezirk (deren Zentrum meist eine größere Stadt ist) erhält eigene Klassen zugewiesen, in die die Versicherungsnehmer dann eingeordnet werden.

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Abfrage der Regionalklassen

Fahrzeughalter, die sich über die Regionalklassen ihres Zulassungsbezorkes erkundigen möchten haben zwei verschiedene Möglichkeiten für eine solche Abfrage.

Auf der Website des GDV steht ein Tool zur Verfügung, bei dem sie entweder einfach ihren Zulassungsbezirk auf einer Karte anklicken oder ihren Wohnort, ihre Postleitzahl oder ihren Zulassungsbezirk eintragen. Als Ergebnis erscheinen jeweils die im Zulassungsbezirk geltenden Klassen.

Preisunterschied der Regionalklassen in der Kfz Versicherung

Je nach dem Zulassungsbezirk gibt es preisgünstige oder sehr teure Regionalklassen. Die Unterschiede bei den anfallenden Kosten sind teilweise sehr groß. Das folgende Beispiel zeigt, wie weit die Preise auseinandergehen können.

Vergleicht man beispielsweise die Vollkasko-Tarife von Berlin (hier gilt die hohe Regionalklasse 12) mit denen des eher ländlichen Zulassungsbezirks von Leer (hier gilt die niedrige Regionalklasse 1), zeigen sich die Unterschiede.

So zahlt ein in Berlin lebender, vierzigjähriger Familienvater, der mit seinem Mercedes E 220 etwa 20.000 Kilometer pro Jahr fährt, eine Eigenbeteiligung in Höhe von 300 bzw. 150 Euro vereinbart hat und die Schadenfreiheitsklasse 20 besitzt beim preiswertesten Tarif circa 920 Euro pro Jahr.

Dagegen läge der jährliche Versicherungsbeitrag im Zulassungsbezirk Leer bei lediglich 585 Euro. Der Unterschied beträgt satte 335 Euro, was für einen Normalverdiener eine große Menge Geld darstellt.


Einzelnachweise und Quellen

  1. Bundesministerium der Justiz: Gesetz über den Versicherungsvertrag (Versicherungsvertragsgesetz - VVG)

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