Heizkosten sparen

Letzte Aktualisierung von Michael Ruprecht

Mit 7 Tipps über 1.900 Euro Heizkosten sparen?

Die Heizkosten steigen aktuell so schnell wie schon lange nicht mehr. Wer beim Heizen Geld sparen möchte, ohne diesen Winter zu frieren, kann sich an den folgenden 7 Tipps orientieren.

Mit diesen Tipps können Sie teilweise auf lange Sicht, teilweise aber auch sofort Heizkosten sparen, ohne an Komfort einbüßen zu müssen.

Alle Tipps zum Heizkostensparen im Überblick

Diese Tipps können Ihnen dabei helfen, Ihre Heizkosten zu reduzieren:

  1. Anbieter vergleichen: Bis zu 100 Euro pro Monat
  2. Richtig Lüften: Bis zu 150 Euro im Jahr
  3. Nachtabsenkung: Bis zu 120 Euro im Jahr
  4. Heizkörper entlüften: Bis zu 180 Euro im Jahr
  5. Thermostat kennen: Bis zu 72 Euro im Jahr
  6. Modernes Thermostat: Bis zu 180 Euro im Jahr
  7. Kaminofen: Bis zu 600 Euro im Jahr

Wie Sie diese Tipps konkret nutzen können und wie hoch die Ersparnis realistisch ausfallen kann, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

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1. Anbieter vergleichen

Sparpotenzial: Bis zu 100 Euro im Monat

Gasanbieter bieten teilweise stark unterschiedliche Preise an. Je nach Anbieter und Tarif können Gaspreise um bis zu 100 Euro monatlich voneinander abweichen. Es kann sich daher lohnen, über verschiedene Vergleichsportale die Gasanbieter in der eigenen Region zu vergleichen.

Neben dem monatlichen Preis sollten Verbraucher beim Gasanbietervergleich auch die Preisgarantie berücksichtigen. Verträge ohne Preisgarantie verfügen oft über eine kurze Kündigungsfrist, während man sich an Verträge mit Preisgarantie in der Regel länger binden muss.

Wer dazu bereit ist, regelmäßig neue Vergleiche anzustellen und den Anbieter zu wechseln, kann mit Verträgen ohne Preisgarantie möglicherweise sparen. Wer einmal einen Vertrag abschließen und für längere Zeit von gleichbleibenden Preisen profitieren möchte, ist vermutlich mit einem Vertrag mit Preisgarantie besser beraten.

Sparpotenzial eines Anbieterwechsels

Da Gasanbieter verschiedene Preise anbieten, die sich bis zu 100 Euro im Monat unterscheiden können, liegt die theoretische Ersparnis des Anbieterwechsels bei bis zu 100 Euro. Wie viel genau gespart werden kann, muss jedoch individuell geprüft werden.

Es ist durchaus möglich, dass durch einen Anbieterwechsel auch gar nicht gespart wird. Die Grundversorgungstarife, die bis vor einiger Zeit noch als besonders teuer galten, gehören mittlerweile in vielen Regionen zu den günstigsten Tarifen. Wer aus der Grundversorgung zu einem anderen Anbieter wechselt, zahlt also unter Umständen sogar drauf.

Rutscht man jedoch aus der Grundversorgung in die Ersatzversorgung, da der bisherige Versorger nicht mehr liefern kann, kann es schnell teuer werden. Spätestens dann wäre es ratsam, einen Wechsel in Betracht zu ziehen.

2. Richtig Lüften

Sparpotenzial: Bis zu 150 Euro im Jahr

Lüften ist auch in der kalten Jahreszeit notwendig, um Feuchtigkeit in Innenräumen zu vermeiden und das damit verbundene Schimmelrisiko zu reduzieren. Dabei sollten jedoch einige Regeln beachtet werden, um keine wertvolle Heizleistung zu verschwenden.

Es sollte sich von selbst verstehen, dass die Heizung während des Lüftens ausgestellt werden sollte. Außerdem lassen sich Heizkosten sparen, indem das Fenster für einige Minuten vollständig geöffnet wird, anstatt es über längere Zeit auf gekippter Stellung zu halten. Im Winter ist es ausreichend, das Fenster dreimal täglich für ca. 5 Minuten vollständig zu öffnen. In den Übergangszeiten sowie im Frühling und im Herbst kann durchaus bis zu 20 Minuten am Stück gelüftet werden.

Sparpotenzial bei richtigem Lüften

Wer Fenster längere Zeit auf Kippstellung öffnet, anstatt sie für wenige Minuten vollständig zu öffnen, kann dadurch pro Jahr 150 Euro an Heizkosten verschwenden. Der Grund dafür ist, dass die Fensternische, in der sich der Heizkörper befindet, bei gekippter Fensterstellung verstärkt auskühlt. Wird die nun ausgekühlte Heizung nach dem Kipplüften wieder eingeschaltet, muss sie mehr Heizleistung erbringen, um wieder die gewünschte Temperatur zu erreichen.

Ein weiterer Nachteil des Kipplüften ist die vermehrte Feuchtigkeigsbildung an den Wänden der ausgekühlten Fensternische. Dadurch kann sich schneller Schimmel bilden, der wiederum kostenintensiv entfernt werden müsste.

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3. Nachtabsenkung einstellen

Sparpotenzial: Bis zu 120 Euro im Jahr

Mithilfe der Nachtabsenkung wird die Heizung in der Nacht automatisch abgesenkt, indem die Vorlauftemperatur der Heizung um ca. 5 bis 8 Grad reduziert wird. Ob das wirklich Heizkosten spart, kommt darauf an, wie gut das Haus oder die Wohnung gedämmt ist.

In gut gedämmten Gebäuden macht sich die Nachtabsenkung kaum bemerkbar. Altbauten mit schlechter Wärmedämmung hingegen kühlen nachts stark aus. Die Heizung müsste in der Nacht also gegen die kalten Außentemperaturen anheizen. Erhöhter Verbrauch ist die Folge.

Sparpotenzial der Nachtabsenkung

Im Altbau kann die Nutzung der Nachtabsenkung zu einer Ersparnis von bis zu zehn Prozent führen, obwohl die Heizung am nächsten Morgen wieder neu anheizen muss. Bei durchschnittlichen Heizkosten von bis zu 1.200 Euro im Jahr für eine 70 m² große Wohnung entsteht also eine Heizkostenersparnis von bis zu 120 Euro im Jahr durch regelmäßige Nutzung der Nachtabsenkung.

In neugebauten, gut gedämmten Gebäuden hingegen ist in der Regel keine nennenswerte Ersparnis durch die Nachtabsenkung zu erwarten. Hier ist allerdings zu beachten, dass die Heizkosten in einer gut gedämmten Wohnung generell geringer ausfallen als in einem schlecht gedämmten Altbau.

4. Heizkörper regelmäßig entlüften

Sparpotenzial: Bis zu 180 Euro im Jahr

Bei alten Heizkörpern oder wenn die Heizung lange Zeit inaktiv war, können sich Luftblasen im Heizwasser ansammeln. Die Folge ist, dass das Wasser im Heizkörper nicht mehr ausreichend zirkuliert und sich der Heizkörper nicht mehr vollständig erwärmt. Die Heizung muss also mehr Energie aufwenden, um die gewünschte Temperatur zu erreichen.

Luft im Heizungssystem erkennt man beispielsweise an gluckernden oder nicht vollständig erwärmten Heizkörpern. In diesem Fall empfiehlt es sich, die betroffenen Heizkörper zu entlüften. Ansonsten wird empfohlen, alle Heizkörper jeden Herbst vor der ersten Inbetriebnahme der Heizung vorbeugend zu entlüften.

So funktioniert die Heizkörperentlüftung

Beginnen Sie mit der Entlüftung am ersten Heizkörper im System (meistens im Erdgeschoss) und arbeiten Sie sich anschließend bis zum letzten Heizkörper vor (meistens im obersten Geschoss).

Um einen Heizkörper zu entlüften, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Heizregler vollständig aufdrehen
  2. Auffanggefäß für (heißes) Wasser unter das Entlüftungsventil halten
  3. Entlüftungsventil vorsichtig mit Entlüftungsschlüssel öffnen (Achtung: Heißes Wasser kann austreten)
  4. Warten, bis Wasser austritt und kein Gluckern mehr zu hören ist
  5. Ventil schließen und Heizungsdruck prüfen

Sparpotenzial der Heizkörperentlüftung

Luft im Heizsystem kann den Energieverbrauch um 15 % erhöhen. Durch regelmäßiges Entlüften der Heizkörper lassen sich also bis zu 15 % an Heizkosten sparen. In einer Wohnung von 70 m² mit Heizkosten von durchschnittlich 1.200 Euro im Jahr liegt die jährliche Ersparnis also bei bis zu 180 Euro.

Außerdem bieten entlüftete Heizkörper weitere Vorteile: Sie sorgen für eine schnellere und gleichmäßige Erwärmung des Raumes und neigen weniger dazu, störende Geräusche von sich zu geben.

5. Zahlen auf dem Thermostat kennen

Sparpotenzial: Bis zu 72 Euro im Jahr

Moderne Heizungsthermostate sind so standardisiert, dass jede Zahl einer bestimmten Zieltemperatur entspricht. Bei folgenden Einstellungen erwärmt der Heizkörper den Raum also auf folgende Gradzahlen:

  • 1 = 12 Grad
  • 2 = 16 Grad
  • 3 = 20 Grad
  • 4 = 24 Grad
  • 5 = 28 Grad

Diese Zahlen zu kennen, ist wichtig für unseren nächsten Spartipp: Die Heizung nur um ein Grad zu reduzieren, kann die Heizkosten um bis zu 6 % senken. Es kann sich also lohnen, noch einmal zu überlegen, wie warm man einen Raum wirklich haben möchte.

Als Faustregel gilt, dass im Schlafzimmer und selten genutzten Räumen 16 bis 18 Grad (Stufe 2) durchaus ausreichend sind. Im Wohnzimmer dürfen es 20 bis 22 Grad (Stufe 3) sein, während das Badezimmer und mögliche Arbeits- oder Kinderzimmer mit 22 bis 24 Grad (Stufe 4) die wärmsten Räume des Hauses sein sollten.

Sparpotenzial bei richtiger Temperatureinstellung

Wie bereits erwähnt, bringt eine Reduktion um ein Grad Celsius bereits eine Heizkostenersparnis von bis zu 6 %. Auf das Jahr gerechnet ergibt sich dadurch eine Ersparnis von bis zu 72 Euro.

Grundlage dieser Berechnung ist eine Wohnung mit 70 m² und durchschnittlichen Heizkosten von 1.200 Euro im Jahr.

6. Modernes Thermostat nachrüsten

Sparpotenzial: Bis zu 180 Euro im Jahr

Mit einem alten Thermostat können Temperaturen oft nicht genau eingestellt werden. Stattdessen muss der Verbraucher selbst so lange den Regler nachjustieren, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist, und anschließend den Regler zurückdrehen. Wer noch über ein altes Thermostat verfügt, sollte also darüber nachdenken, ein modernes, standardisiertes Thermostat oder sogar ein digitales Thermostat nachzurüsten.

Mit einem modernen Standardthermostat lassen sich die Tricks und Kniffe aus dem vorherigen Tipp effizienter nutzen. Ein digitales Thermostat bietet zudem die Möglichkeit, Temperaturen noch genauer einzustellen und Zeitschaltungen zu programmieren. So lässt sich der Heizkörper zu Zeiten, in denen üblicherweise niemand zuhause ist, automatisch herunterregeln.

Hochwertige digitale Thermostate können zudem über eine automatisierte Fenstererkennung verfügen. Sie regeln den Heizkörper automatisch herunter, wenn das Fenster geöffnet wird. Das spart nicht nur Geld, sondern bietet auch mehr Komfort.

Sparpotenzial von modernen Thermostaten

Ein programmierbares Thermostat kann laut Herstellern dabei helfen, bis zu 15 % Heizkosten einzusparen. Auch die Verbraucherzentrale spricht von einer Energieeinsparung zwischen 10 und 15 % bei einer richtig eingestellten Zeitsteuerung der Heizung.

Für unsere Beispielwohnung mit durchschnittlichen Heizkosten von 1.200 Euro im Jahr bedeutet das eine jährliche Ersparnis von 120 bis 180 Euro.

7. Kaminofen installieren

Sparpotenzial: Bis zu 600 Euro im Jahr

Wer ein Eigenheim besitzt und über die finanziellen Möglichkeiten verfügt, kann durch das Einbauen eines Kaminofens nahezu vollständig auf die klassische Gasheizung verzichten. Einfache Kaminöfen, die einen einzelnen Raum wärmen, können bereits ab 1.000 Euro installiert werden.

Wasserführende Modelle, mit denen sich der Heizkreislauf im ganzen Haus unterstützen lässt, kosten ab 3.500 Euro aufwärts. Wer sich einen wasserführenden Kaminofen leisten kann und möchte, kann dadurch je nach Leistung einen Großteil des Jahres die Gasheizung auslassen.

Sparpotenzial mit einem Kaminofen

Da Holz im Vergleich zu Gas ein eher günstiger Rohstoff ist, lassen sich mit einem wasserführenden Kaminofen bis zu 50 % der Heizkosten einsparen. Bei durchschnittlichen Heizkosten von 1.200 Euro im Jahr beträgt die Ersparnis also bis zu 600 Euro im Jahr.

Zu beachten ist jedoch, dass die Anschaffung eines Kaminofens zunächst mit einer größeren finanziellen Investition verbunden ist. Bei einer Ersparnis von 600 Euro im Jahr und einem Anschaffungspreis von 3.500 Euro hat sich der Kaminofen also erst nach ca. 6 Jahren rentiert.

Die Anschaffung eines Kaminofens, nur um Heizkosten zu sparen, sollte also gut durchdacht sein. Die Heizkostenersparnis ist eher ein netter Nebeneffekt für alle, die ohnehin mit der Anschaffung eines Kaminofens liebäugeln.


Einzelnachweise und Quellen

  1. Verbraucherzentrale: Heizkosten sparen: Thermostat richtig einstellen und wechseln
  2. Verbraucherzentrale: Heizung: 10 einfache Tipps zum Heizkosten sparen
  3. Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: Energiespartipps

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