LKW Maut in Deutschland

Letzte Aktualisierung von Michael Ruprecht

Der Anteil an Fahrzeugen aus dem Bereich Schwerlastverkehr hat auf den Bundesautobahnen und auch Bundesstraßen in Deutschland vor allem in den letzten Jahrzehnten sehr stark zugenommen. Um die dadurch entstehenden Umweltbelastungen und auch die Abnutzung der befahrenen Straßen aufzufangen, hat der Gesetzgeber ab dem Jahr 2005 die LKW Maut in Deutschland eingeführt.

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Entwicklung der LKW-Maut seit ihrer Einführung

Diese galt zunächst nur auf Bundesautobahnen sowie vereinzelten Bundesstraßen mit besonders hohem Verkehrsaufkommen. Seit Juli 2018 wird die LKW Maut auch auf sämtlichen Bundesstraßen erhoben. Bis 2015 musste die Maut nur von LKW über 12 Tonnen gezahlt werden, seit 2005 gilt sie für alle Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen. Lediglich Busse sind nicht von der LKW Maut betroffen.

Rechtsgrundlage für die LKW Maut ist § 1 Bundesfernstraßenmautgesetz (BFStrMG).

  • Wie viel verdient der Staat mit den Einnahmen der Maut? Die Kosten für die Erhebung der Maut sind erheblich: Es müssen flächendeckend Stationen gebaut werden, die die Überwachung der Straßen durchführen. Der bürokratische Aufwand ist ebenfalls erheblich. Allerdings beschert die LKW-Maut dem Staat jährliche Mehreinnahmen von mehreren Milliarden Euro. Im Jahre 2018 betrugen die Einnahmen der Maut mehr als 5 Milliarden Euro. Durch die Ausweitung der Maut auf die Bundesstraßen erhöhen sich die Einnahmen in den nächsten Jahren nochmals.
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LKW Maut Sätze seit 2019

Seit dem Jahr 2019 gelten neue Sätze für die PKW Maut, deren Höhe von verschiedenen Faktoren abhängig ist.

Die Höhe der Maut hängt vor allem von diesen Kriterien ab:

  • Schadstoffklasse des Fahrzeugs
  • Anteil der Luftverschmutzung und der Lärmbelastungskosten
  • Gewicht des Fahrzeugs
  • Anzahl der Achsen
  • Anteil der Infrastrukturbelastung

Letzterer ist bei allen Schadstoffklassen gleich bewertet, wird aber in Abhängigkeit vom Gewicht und der Achszahl unterschiedlich berechnet. Daraus ergeben sich im Jahr 2019 folgende Sätze für die einzelnen Fahrzeugtypen und Fahrzeuggrößen:

ABCDEF
SchadstoffklasseEuro 6Euro 5

EEV 1
Euro 4

Euro 3 mit PMK 2
Euro 3

Euro 2 mit PKM 1
Euro 2Euro 1

Euro 0
Luftverschmutzungsanteil1,12,23,26,47,48,5
Lärmbelastungskosten-Anteil0,20,20,20,20,20,2
Infrastrukturbelastung-Anteil

7,5 bis unter 12 t
8,0

= 9,3
8,0

= 10,4
8,0

= 11,4
8,0

= 14,6
8,0

= 15,6
8,0

= 16,7
Infrastrukturbelastung-Anteil

12 bis 18 t
11,5

= 12,8
11,5

= 13,9
11,5

= 14,9
11,5

= 18,1
11,5

= 19,1
11,5

= 20,2
Infrastrukturbelastung-Anteil

über 18 t, bis 3 Achsen
16,0

= 17,3
16,0

= 18,4
16,0

= 19,4
16,0

= 22,6
16,0

= 23,6
16,0

= 24,7
Infrastrukturbelastung-Anteil

über 18 t, 4 Achsen oder mehr
17,4

= 18,7
17,4

= 19,8
17,4

= 20,8
17,4

= 24,0
17,4

= 25,0
17,4

= 26,1

Neben Bussen sind auch Fahrzeuge der Streitkräfte, Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr oder Notdiensten sowie des Katastrophenschutzes von der LKW Maut befreit. Auch die Fahrzeuge der Straßen- und Abfallbeseitigungsdineste sowie Transporter für Hilfsgüter und Schausteller- bzw. Zirkusfahrzeuge müssen keine LKW Maut zahlen.

  • Die jeweils fett markierten Ziffern in der hier aufgeführten Tabelle zeigen die Beträge in Cent pro Kilometer, die für die jeweilige Fahrzeugklasse anfallen.

Berechnung der LKW Maut

Wie aus der oberstehenden Tabelle bereits ersichtlich wird, sind vom Gesetzgeber, abhängig von Schadstoffklasse, Gewicht und Achszahl bestimmte Centbeträge für Luftverschmutzung, Lärmbelastung und Infrastruktur vorgegeben. Addiert man diese Beträge, erhält man den Betrag, der für das Fahrzeug pro Kilometer auf der Autobahn bzw. Bundesstraße berechnet wird.

  • Fährt etwa ein zweiachsiger LKW mit 15 Tonnen und Euro 6 insgesamt 150 Kilometer auf der Bundesautobahn, so wird ein Betrag von insgesamt 18 Euro als LKW Maut fällig. Kommt hingegen ein 18 Tonnen schwerer, vierachsiger LKW der Schadstoffklasse Euro 3 zum Einsatz, so muss der Unternehmer 36 Euro zahlen.

LKW Maut - Erhebung und Überwachung

Das technische System für die Erhebung der LKW Maut wird durch das Privatunternehmen Toll Collect zur Verfügung gestellt. Das Bundesamt für Güterverkehr hatte damals den Auftrag an dieses Unternehmen erteilt.

Zur Überwachung der LKW Maut wurden bundesweit etwa 300 Überwachungsbrücken aufgestellt, mit deren Hilfe sich LKW identifizieren lassen, die keine Mautzahlungen geleistet haben.

  • Der für 2003 geplante Start des Mautsystems musste wegen technischer Probleme von Toll Collect immer wieder verschoben werden und konnte seinen Dienst schließlich im Jahre 2005 aufnehmen. Erst 2006 funktionierte das System dann ohne jede Einschränkung.

Quellen

  1. Bundesministerium der Justiz: Bundesfernstraßenmautgesetz (BFStrMG) § 1 »
  2. Bundesministerium der Justiz: Verordnung zur Erhebung, zum Nachweis der ordnungsgemäßen Entrichtung und zur Erstattung der Maut »
  3. Bundesministerium der Justiz: Gesetz über den Betrieb elektronischer Mautsysteme »
  4. Bundesministerium der Justiz: Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung »

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