Akkordlohn - Entlohnung nach Leistung

Letzte Aktualisierung von Michael Ruprecht

Der Akkordlohn ist eine Lohnform, die sich nach der tätsächlichen Leistung des Arbeiters bemisst. In einigen Branchen wie beispielsweise in der Produktion ist sie eine übliche Form der Entlohnung, während sie in anderen Branchen beinahe gänzlich verschwunden ist.

Während der Zeitlohn nach der tatsächlichen Dauer der Arbeitszeit gezahlt wird, orientiert sich der Akkordlohn an der Arbeitsmenge. Ein Akkordlohn kann ferner eine Prämie beinhalten und sich neben Einzelpersonen auf Gruppen beziehen.

Der Mitarbeiter erhält meistens ein Grundentgelt, auf welches der Akkordzuschlag gerechnet wird. Beim Geldakkord gibt es kein Grundentgelt. Der Verdienst des Mitarbeiters ist von der erzielten Menge abhängig.

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Die Bedingungen für den Akkordlohn

Ein Akkordlohn kann nur dann vorliegen, wenn die Arbeitsabläufe identisch sind und sich wiederholen. Für diese Lohnform müssen die Mitarbeiter psychisch und physisch geeignet sein.

Es darf keinerlei Störungen im Arbeitsfluss geben, da die Mengen sonst nicht korrekt messebar sind. Externe Faktoren haben auf diese Lohnart also keinen Einfluss, ausschließlich die Leistung des Mitarbeiters entscheidet über den durchschnittlichen Wert.

Unterschiedliche Arten von Akkordlohn

  • Reiner Akkordlohn: Der Lohn bemisst sich ausschließlich nach der erbrachten Leistung.
  • Gemischter Akkordlohn: Der Lohn bemisst sich nach einer zeitlichen und leistungsabhängigen Variante.
  • Einzelakkordlohn: Dieser Lohn wird einer einzigen Person zugeschrieben.
  • Gruppenakkordlohn: Diese Lohnart bezieht sich auf das Leistungsergebnis einer Gruppe.
  • Proportional: Bei dieser Lohnart ist ein fixer Lohn für eine Leistungseinheit vorgesehen.

Vor- und Nachteile vom Akkordlohn

Vorteile

Der Mitarbeiter ist motivierter, da sein Lohn unmittelbar mit der von ihm erbrachten Leistung zusammenhängt.

Der Arbeitsablauf lässt sich optimaler gestalten, da es eine konkrete Vorgabe gibt. Die Produktion kann optimaler und kalkulierter geplant werden.

Nachteile

Der Mitarbeiter kann schneller überlastet werden. Dann besteht die Gefahr, dass die Arbeit nicht mehr qualitativ hochwertig ist, was wiederum langfristig zu finanziellen Einbußen führt. Es kann sich außerdem schwierig gestalten, die Vorgabezeiten zu ermitteln.

Wird der Mitarbeiter krank, so erhält er seinen durchschnittlichen Akkordswert. Es kann somit bereits bei geringen Erkrankungen zu einer Krankschreibung kommen, damit die Akkordzahl nicht gefährdet ist.

Akkordarbeit fördert eine zusätzliche Konkurrenzsituation zwischen den Kollegen. Ein Mitarbeiter könnte eine Optimierungsmaßnahme finden, diese aber seinen Kollegen vorenthalten, um von den gesteigerten Akkordzeiten zu profitieren.

Die gesetzlichen Aspekte vom Akkordlohn

Im Zusammenhang mit der Akkordarbeit stehen einige arbeitsrechtliche Vorschriften. Diese sind im Betriebsverfassungsgesetz geregelt.

Laut Entgeltform für Schwangere (§ 4 Abs. 3 Nr. 1 MuSchG), Fahrpersonal (§ 3 FpersG) und Jugendliche (§ 23 Abs. 1 Nr. 1JArbSchG) sind diese Personengruppen von Rechts wegen von der Akkordarbeit ausgeschlossen. Für diejenigen, die im Akkord arbeiten dürfen, gelten besondere Arbeitsbedingungen. Die Mitarbeiter sollen so vor gesundheitlichen Folgeschäden bewahrt werden.


Einzelnachweise

  1. Bundesministerium der Justiz: Mutterschutzgesetz (MuSchG) »
  2. Bundesministerium der Justiz: Gesetz über das Fahrpersonal von Kraftfahrzeugen und Straßenbahnen (Fahrpersonalgesetz - FPersG), § 3 Verbot bestimmter Akkordlöhne, Prämien und Zuschläge »
  3. Bundesministerium der Justiz: Gesetz zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz - JArbSchG), § 23 Akkordarbeit, tempoabhängige Arbeiten »
  4. Bundeszentrale für politische Bildung: Akkordlohn »
  5. Bundesministerium der Justiz: Betriebsverfassungsgesetz »

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