Frau und Beruf: Beratungsangebot in NRW

Letzte Aktualisierung von Michael Ruprecht

Noch immer gibt es viele Berufsfelder, die als klassische Männerdomäne gelten. Ähnlich sieht es im Ausbildungsbereich oder bei Studiengängen aus. Zudem ist in zahlreichen Unternehmen eine zufriedenstellende Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht möglich.

Aus genau diesen Gründen haben es sich die Kompetenzzentren Frau und Beruf NRW zum Ziel gemacht, die berufliche Chancengleichheit von Frauen und Männern zu fördern.

Sei es bei Fragen zur Berufswahl oder dem Wiedereinstieg ins Erwerbsleben – die Zentren halten landesweit ein umfassendes Beratungsangebot für Sie bereit.

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Frau und Beruf: Das Projekt der Regionalstelle

Bereits 1988 wurde mit den Regionalstellen Frau und Beruf NRW ein Projekt gestartet, das als eine Art Vorgängermodell der heutigen Kompetenzzentren angesehen werden kann. Ziel war es, für Mädchen und Frauen ein vielfältiges Angebot zum Thema berufliche Bildung und Erwerbstätigkeit bereitzustellen.

Seitdem die Kontaktstelle ab 1998 zum Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen gehörte, entwickelte sich schnell ein landesweites Beratungsangebot, das über zahlreiche Regionalstellen verfügbar war.

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Regionalstelle Frau und Beruf NRW: Angebot und Aufgaben

Mehr Frauen für Arbeit und Beruf gewinnen – mit dieser Prämisse setzten die Regionalstellen bei ihrer Arbeit folgende Schwerpunkte:

  • Berufswahlorientierung,
  • Berufliche Wiedereingliederung,
  • Förderung betrieblicher Chancengleichheit,
  • Neue Technologien,
  • Existenzgründung

In allen Bereichen konnten Mädchen, Frauen und die Unternehmen der Region auf ein breitgefächertes Angebot zugreifen.

Berufswahlorientierung

Sei es bei Ausbildungsberufen im IT-Bereich oder bei Studiengängen mit naturwissenschaftlichem oder technischem Schwerpunkt, die Frauenquote ist hier noch immer gering. Grund genug, Frauen schon bei der Berufswahl zu unterstützen. Im Rahmen der Berufswahlorientierung machten die Kontaktstellen genau das: Sie hielten für Mädchen und junge Frauen ein umfangreiches Angebot im Bereich der Berufswegplanung bereit.

Angebot Berufswahlorientierung

  • Beratung zur Berufsfindung und anschließender Berufswegplanung
  • Projekte zur Berufswahlorientierung an Schulen, beim Arbeitsamt, Universitäten etc.
  • schulische und außerschulische Angebote zur Berufsvorbereitung
  • Netzwerkaufbau zur Mädchenförderung

Zusätzlich zum Angebot vor Ort, stellten die Regionalstellen Interessenten diverse Materialien wie Broschüren und Artikel zur Verfügung. Im Bereich der Berufswahlorientierung konnten Interessierte sich so zusätzliche Informationen durch einen detaillierten Artikel zur Berufs- und Lebensplanung einholen.

PDF-Formular Berufsplanung

Beruflicher Wiedereinstieg

Ob nach der Elternzeit, bei beruflicher Neuorientierung oder nach Erwerbslosigkeit, ein Wiedereinstieg ist nicht immer einfach. Damit für Frauen die Rückkehr in das Berufsleben dennoch ohne größere Schwierigkeiten möglich ist, stellten die Regionalstellen in diesem Bereich ein spezielles Angebot zu Verfügung.

Angebot Beruflicher Wiedereinstieg

  • Beratung im Rahmen der Familienarbeit, bei Arbeitslosigkeit oder bei beruflicher Umorientierung
  • Beratung zu finanziellen Möglichkeiten beim Wiedereinstieg
  • Beratung zu aktuellen Qualifizierungs- und Orientierungsmaßnahmen
  • Veranstaltungen und Seminare zum Thema

Förderung betrieblicher Chancengleichheit

Noch immer kommt es vor, dass das Durchschnittsgehalt von Frauen unter dem von Männern liegt. Denn bei gleicher Position bezieht eine Frau nicht selten ein geringeres Gehalt als ein Mann. Und auch eine Gehaltserhöhung fällt bei Frauen oft vergleichsweise niedrig aus. Zudem gilt nach wie vor, dass in vielen Bereichen Führungsebenen häufiger mit Männern besetzt werden. Um diese Chancenungleichheit zu mindern, boten die Kontaktstellen diverse Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen an.

Angebot Betriebliche Frauenförderung

  • Beratung und Unterstützung von Unternehmen bei der Entwicklung frauenfördernder Maßnahmen
  • Seminare für Frauen in Führungspositionen
  • Kooperationen mit Kammern, Verbänden und Gewerkschaften

Bei der Gehaltsverhandlung punkten

Neue Technologien

Aufgrund der Digitalisierung kommt man nahezu in keinem Berufsfeld darum umher, sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen. Jedoch ist es immer noch so, dass Frauen in der IT deutlich weniger vertreten sind als Männer. Mit verschiedenen Maßnahmen wollten die Stellen die Berufschancen für Mädchen und Frauen in diesem Segment erhöhen.

  • In den sogenannten MINT Studiengängen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) wurden im Jahr 2014 nur drei von zehn bestandenen Abschlüssen von einer Frau abgelegt.

Angebot Neue Technologien

  • Beratung zu neuen technologischen Berufsfeldern
  • Projekte im Bereich neue Technologien

Existenzgründung

Den Weg in die Selbstständigkeit für Frauen attraktiver machen – auch das war ein Ziel der Regionalstellen Frau und Beruf. Mittels unterschiedlicher Maßnahmen sollten die individuellen und strukturellen Möglichkeiten für Gründerinnen verbessert werden.

Angebot Existenzgründung

  • Beratung von Gründerinnen
  • Orientierungs- und Weiterbildungsangebote für Gründerinnen (kooperative Organisation)
  • Netzwerke für Gründerinnen, Unternehmerinnen und Geschäftsführerinnen

Das Ende der Regionalstelle Frau und Beruf – wie kam es dazu?

Seit 1998 lief die Finanzierung der Regionalstellen über das Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen. Ein landesweiter Ausbau der Kontaktstelle Frau und Beruf mit einem breiten Angebotsspektrum war dadurch möglich.

Im Jahr 2007 endete die Förderung der Stellen jedoch. Der Grund: Die Regierung sah die Förderung der Frau auf dem Arbeitsmarkt bereits durch andere Institutionen wie der IHK oder der Agentur für Arbeit ausreichend abgedeckt.

  • Die Förderung der Regionalstellen wurde 2007 eingestellt. Mit dem Projekt Competentia NRW existieren heute jedoch zahlreiche Kompetenzzentren in NRW, die ähnliche Ziele verfolgen und vergleichbare Aufgabenschwerpunkte setzen.

Das Projekt Competentia NRW: Kompetenzzentrum Frau und Beruf

Nachdem die Förderung der Regionalstellen gestoppt worden war, wurde mit dem Projekt Competentia NRW ein neues Angebot initiiert. Die 16 Kompetenzzentren des Projekts sind der Landesinitiative Frau und Wirtschaft des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen zugeteilt.

In jeder strukturpolitischen Region NRWs ist ein Kompetenzzentrum vorzufinden, das ähnlich wie die frühere Regionalstelle, die Förderung der beruflichen Chancengleichheit von Frau und Mann zum Ziel hat.

Kompetenzzentrum Frau und Beruf: Angebot und Aufgaben

Ein Kompetenzzentrum unterstützt in erster Linie kleine und mittlere Unternehmen der Region dabei, eine frauenfördernde Personalpolitik zu integrieren. Dazu werden folgende Aufgabenschwerpunkte gesetzt:

  • Beratung von Unternehmen, wie Frauen als Fachkräfte gewonnen und an das Unternehmen gebunden werden können
  • Beratung von Unternehmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Potentiale von Frauen im Unternehmen
  • Kooperative Organisation von Projekten

Kompetenzzentren mit viel Potential

Mit ihrem Angebot verfolgen die Kompetenzzentren das Ziel, die beruflichen Chancen der Frau zu verbessern. Dieses Ziel birgt bei seiner Umsetzung viel Potential. So kann durch die Arbeit der Zentren langfristig die Erwerbsqoute von Frauen gesteigert werden. Entdecken mehr Frauen neue Berufsfelder für sich, kann Fachkräftemangel vorgebeut werden. Zudem kann eine Verbindung zwischen den beruflichen Interessen von Arbeitnehmerinnen und den von Unternehmen geschaffen werden.

Das können die Kompetenzzentren bewirken:

  • Fachkräftemangel entgegenwirken und vorbeugen
  • Berufliche Interessen von Frauen und Unternehmen sinnvoll verbinden
  • Erwerbsqoute von Frauen steigern
  • Unternehmen für eine frauenfördernde Personalpolitik sensibilisieren
  • Gehaltsoptimierung: Angleichung der Gehälter von Frauen und Männern

Das Wichtigste für Sie zusammengefasst

  • Bis 2007 gab es mit den Regionalstellen ein landesweites Beratungsangebot für Mädchen, Frauen und Unternehmen.
  • Ziel der Regionalstellen war es, die berufliche Chancengleichheit von Frauen und Männern auszubauen.
  • Heute existieren im Rahmen des Projekts Competentia NRW 16 Kompetenzzentren.
  • Die Kompetenzzentren verfolgen ähnliche Ziele wie die Regionalstellen und haben vergleichbare Aufgabenschwerpunkte.

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