Das Gehalt als Gerichtsvollzieher

Letzte Aktualisierung von Michael Ruprecht

Ein Gerichtsvollzieher oder eine Gerichtsvollzieherin ist dafür zuständig, Urteile zu vollstrecken. Gerichtsvollzieher haben einen Beamtenstatus, gleichzeitig stellt dieser Beruf ein selbständiges Organ dar.

Gerichtsvollzieher sind dazu da, um Beschlüsse und Gerichtsurteile durchzusetzen, damit er die fehlenden Leistungen eines Schuldners eintreiben kann.

Brutto Gehalt als Gerichtsvollzieher

Beruf Gerichtsvollzieher/ Gerichtsvollzieherin 
Monatliches Brutto 2.728,40€
Monatliches Netto 1.889,82€
Jährliches Brutto 32.740,76€
Jährliches Netto 18.139,23€
Grundlage für Nettoberechnung ist Steuerklasse 1

Monatliches Netto 1.979,32€
Jährliches Netto 18.297,83€

Monatliches Netto 2.170,98€
Jährliches Netto 19.427,74€

Monatliches Netto 1.979,32€
Jährliches Netto 18.297,83€

Monatliches Netto 1.715,61€
Jährliches Netto 17.608,47€

Monatliches Netto 1.673,65€
Jährliches Netto 17.561,00€

Laut unserer Datenbank verdienen Gerichtsvollzieher im bundesweiten Durchschnitt um die 2.728,40€ im Monat und 32.740,76€ im Jahr.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Der Beruf Gerichtsvollzieher
  2. Gehalt in der Weiterbildung
  3. Gehaltsentwicklung
  4. Aufgaben eines Gerichtsvollziehers
  5. Ausbildung zum Gerichtsvollzieher
  6. Verdienen Sie als Gerichtsvollzieher genug?

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Der Beruf Gerichtsvollzieher

Gerichtsvollzieher sind in der Regel Beamte der Justiz und arbeiten für Amtsgerichte oder auch für das Finanzamt. Dieses verfügt meist über eigene Vollstreckungsbeamte.

Als Gerichtsvollzieher hat man einen sicheren Job, da man verbeamtet ist und die Besoldung nach Beamtenrecht erfolgt. Die Besoldung ist allerdings je nach Bundesland unterschiedlich. Der Lohn varriert auch nach familiärer Situation und Zuschlägen, die bei Beamten auf der Grundlage ihrer individuellen Gegebenheiten berechnet werden.

Obwohl Gerichtsvollzieher Beamte sind, ähnelt ihr Job sehr dem eines Selbstständigen, da sie meistens ein eigenes Büro außerhalb des zuständigen Amtsgerichtes besitzen und oft sogar Schreibkräfte beschäftigen. Dafür erhalten sie eine Bürokostenentschädigung.

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Gehalt in der Weiterbildung

Die Weiterbildung erfolgt im Beamtenverhältnis auf Widerruf, das heißt unter anderem, dass die Gerichtsvollzieher-Anwärter von ihrem Gehalt eine private Krankenversicherung finanzieren müssen.

Das Gehalt in der Weiterbildung richtet sich in der Regel nach der Besoldungstabelle TV-L. So wird die Weiterbildung zum Gerichtsvollzieher beim Landesgericht Oldenburg nach der Entgeltgruppe 5 TV-L vergütet. Im Durschnitt verdienen Gerichtsvollzieher während der Weiterbildung um die 1.800 bis 2.000 Euro brutto.

Gehalt von der Probe bis zum Obergerichtsvollzieher

Wer die Weiterbildung erfolgreich durchlaufen hat, bekommt sein Gehalt vom Landesbesoldungsamt. Die Besoldung für Gerichtsvollzieher auf Probe richtet sich nach der Entgeltgruppe 8 TV-L und beträgt durchschnittlich im ersten Jahr 2.300 Euro brutto monatlich.

Eine Beförderung in die Entgeltgruppe 9 TV-L ist nach entsprechender Wartezeit und Eignung möglich. Das Gehalt beträgt dann bis zu 3.600 Euro brutto. Zudem sind Boni für Barpfändungen bei Gerichtsvollziehern durchaus üblich.

Aufgaben eines Gerichtsvollziehers

Die Aufgabe eines Gerichtsvollziehers ist es, die Schulden und Geldforderungen im Zuge der Vollstreckung einzutreiben. Er handelt im Interesse des Gläubigers und wird nur auf Anrtag von diesem tätig.

Wenn der Schuldner nicht in der Lage ist, den Geldforderungen nachzugehen, pfändet der Gerichtsvollzieher stattdessen seine Wertgegenstände.

Die Aufgaben auf einen Blick:

  • Akten anlegen und pflegen
  • Urteile und Beschlüsse eines Gerichtes durchsetzen
  • Schriftstücke erstellen und zustellen
  • Vermögensauskunft über den Schuldner einnehmen
  • Gegenstände pfänden
  • Pfandgegenstände versteigern

Die Pfändung erfolgt, indem der Gerichtsvollzieher ein Siegel - den sogenannten Kuckuck - auf die Gegenstände klebt, die zu einem späteren Zeitpunkt abgeholt werden. In erster Linie sind Gerichtsvollzieher aber dazu angehalten, eine gütliche Einigung mit den Schuldnern zu erzielen.

Bei Gerichtsvollziehern gibt es keinen Konkurrenzkampf um Aufträge, da jeder seinen eigenen Bezirk hat, für den er zuständig ist.

Ausbildung zum Gerichtsvollzieher

Es gibt keine klassische Ausbildung zum Gerichtsvollzieher, es handelt sich hier eigentlich um eine Weiterbildung. Diese ist allerdings nicht bundeseinheitlich geregelt. Je nach Bundesland dauert sie 18 bis 24 Monate.

Die Voraussetzungen für diese Weiterbildung sind allerdings recht hoch. Bewerber müssen entweder Beamte des mittleren Dienstes in der Justiz oder der Finanzverwaltung sein oder eine dienliche Ausbildung vorweisen, zum Beispiel als Bankkauffrau bzw. Bankkaufmann oder als ReNo-Fachangestellte.

Ohne eine juristische Vorbildung können Quereinsteiger nur in Ausnahmefällen für die Weiterbildung zugelassen werden. In der Regel muss man zunächst eine Ausbildung zum sogenannten Justizfachwirt absolviert haben.

Ablauf der Ausbildung

Der Weg zum Beruf Gerichtsvollzieher läuft ungefähr so ab:

  • Ausbildung Justizfachwirt oder -fachangstellte: ca. 2,5 Jahre
  • Berufserfahrung als Justizfachwirt oder -fachangstellte: mindestens 3 Jahre
  • Vorbereitungskurs zum Gerichtsvollzieher (falls justizfern): sechs Monate
  • Weiterbildung zum Gerichtsvollzieher: 1,5 bis 2 Jahre

Wer sich für diese Tätigkeit ausbilden lassen möchte, muss zunächst einmal eine in etwa 1,5 Jahre andauernde Weiterbildung an einer Justizakademie besuchen. Neben dem Besuch der Akademie wird ein weiterer Teil der Weiterbildung bei einem bereits ausgebildeten Gerichtsvollzieher absolviert.

Nach erfolgreich abgeschlossener Weiterbildung steht der Beschäftigung als Gerichtsvollzieher nichts mehr im Wege.

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Einzelnachweise


  1. Bundesagentur für Arbeit: Gerichtsvollzieher/in (mittl. Dienst)

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