Angenommen, ein Kreditnehmer wird aufgrund einer Krankheit über Monate arbeitsunfähig. Oder er verliert betriebsbedingt seinen Job.
In beiden Fällen sinkt das Einkommen. Gerade Kreditnehmer mit hohen Verbindlichkeiten geraten in diesem Moment unter Druck. Dafür bietet die Bank eine Restschuldversicherung (oder: Restkreditversicherung) an.
Inhaltsverzeichnis:
Restschuldversicherung bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit
Die Restkreditversicherung schützt bei Arbeitslosigkeit. Leider stimmt diese Aussage nur zum Teil. Liest man die Bedingungen zur Restschuldversicherung genau, ist hier oft von unverschuldeter Arbeitslosigkeit die Rede.
- Versicherer schränken die Ratenzahlung nicht selten auf zwölf bis 18 Monate ein. Anschließend ist auch bei Arbeitslosigkeit wieder der Kreditnehmer gefordert.
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Vorteile und Nachteile einer Restschuldversicherung
Sinn und Zweck der Restschuldversicherung ist die Absicherung des Zahlungsdienstes. Der Kreditnehmer ist die versicherte Person.
Sofern es wegen:
- Arbeitslosigkeit
- Krankheit
- Tod oder
- Scheidung
zu Störungen in der Tilgung eines Darlehens kommt, springt der Versicherer ein und übernimmt die restlichen Raten. Auf den ersten Blick eine Win-win-Situation.
Aber: Die Restschuldversicherung muss sich immer wieder Kritik gefallen lassen.
Der Kostenfaktor Restkreditversicherung
Ein wichtiger Aspekt, der gerade Verbraucherschützer stört, sind die hohen Abschlusskosten. Bereits bei Darlehenshöhen von 10.000 Euro kann die Versicherung schnell mehr als tausend Euro kosten.
Hinzu kommt ein weiterer Kritikpunkt: Kaum ein Verbraucher kann im Vorfeld nachrechnen, was die Haushaltskasse erwartet.
Prozentangaben oder Berechnungsformeln sucht man in den Kreditangeboten der Banken vergeblich.
Der Grund: Nur selten ist die Restschuldversicherung wirklich Bedingung für die Ausreichung der Finanzierung. Es handelt sich meist um einen separaten Vertrag. Daher werden die Kosten in den Effektivzins auch nicht eingepreist.
- Die Restkreditversicherung beinhaltet oft Einschränkungen – etwa hinsichtlich des Kündigungsgrundes oder der Dauer einer Ratenübernahme.
Kreditsumme: | Kosten Restschuldversicherung | Anteil |
---|---|---|
20.000 Euro | 500 Euro | 2,5 Prozent |
850 Euro | 4,25 Prozent | |
1.250 Euro | 6,25 Prozent |
Lebensversicherung als Restschuldversicherung
Diverse Lebensversicherer bieten inzwischen Produkte an, die als Restkreditversicherung fungieren. Die Rede ist von der Lebensversicherung mit fallender Versicherungssumme.
Diese kann dem Tilgungsplan zugeschnitten werden und passt sich so den Rahmenbedingungen des Darlehens an.
Der Vorteil: Als Kreditnehmer kann man sich Zeit für die Suche nach der passenden Restschuldversicherung nehmen und findet so das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis. Gleichzeitig sinken die finanziellen Belastungen.
Denn die Restschuldversicherung der Banken wird in aller Regel auf die Kreditsumme aufgeschlagen. Auf diese Weise erhöhen sich die Zahlungsverpflichtungen des Kreditnehmers, der parallel höhere Zinszahlungen zu leisten hat.
- Eine optimale Absicherung für Darlehensnehmer besteht nicht nur aus der Lebensversicherung, es sollte auch an die Berufsunfähigkeitsversicherung gedacht werden.
Bestehen beide vor der Kreditaufnahme, kann auf zusätzliche Sicherheit weitgehend verzichtet werden.
Einzelnachweise und Quellen
- Bundesministerium der Justiz: Gesetz über den Versicherungsvertrag (Versicherungsvertragsgesetz - VVG) § 7d Beratung, Information und Widerruf bei bestimmten Gruppenversicherungen →
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