Die Tabaksteuer ist eine Verbrauchssteuer, die auf die Herstellung von Tabak und die Tabakeinfuhr erhoben wird.
In Deutschland wird die Tabaksteuer vom Staat erhoben. Sie ist im Preis von Tabakwaren eingerechnet.
Tabaksteuer - Einnahmen und Verwendung
Die Tabaksteuer gehört nach der Mineralölsteuer zu den ertragreichsten, speziellen Verbrauchssteuern. Etwa drei Prozent des kassenmäßigen Steueraufkommens werden durch die Steuer auf Tabakwaren erwirtschaftet. Auch die Länder und Kommunen profitieren von dieser Steuer, da sich ihr Aufkommen aus der Mehrwertsteuer durch den Verkauf von Tabakwaren noch erhöht.
- Über 14 Milliarden Euro nimmt der Bund durchschnittlich mit der Steuer für den Tabak ein. Davon entfallen ca. 12,9 Milliarden Euro auf die Steuer für die Fertigzigaretten aus der Packung. Diese Einnahmen fließen in die Krankenkassen ein und entlasten das Gesundheitssystem.
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Die Höhe des Steuersatzes für die Tabaksteuer
Die Grundlage der Besteuerung von Tabakwaren wird durch das Tabaksteuergesetz von 1992 geregelt. Es erfolgen immer wieder Änderungen des Steuersatzes. Die Steuer wurde zum 01.01.2022 erhöht und soll schrittweise bis 2026 weiter angehoben werden.
- Tabaksteuer pro Zigarette beträgt 10,88 Cent
- dazu kommen durchschnittlich 19,84 Prozent des Kleinverkaufspreises (im Kleinverkaufspreis sind die Abgaben auf Tabakerzeugnisse, die Kosten der vorgeschriebenen Verpackung, die vom Verbraucher zu tragenden Kosten und die Gewinnspanne enthalten). Der Steueranteil pro Zigarette beträgt also ungefähr drei Viertel des Verkaufspreises.
Tabaksteuerrechner
Auf diese Tabakwaren wird Tabaksteuer erhoben
Auf den Erwerb und die Einfuhr folgender Tabakwaren wird Steuer an den Staat entrichtet:
- Zigaretten
- Zigarillos
- Zigarren
- Pfeifentabak
- Feinschnitt sowie
- Erzeugnisse, die teilweise oder ganz aus Tabakersatzstoffen bestehen.
- Aktuell werden in Deutschland jährlich ungefähr 75.000.000.000 Zigaretten versteuert. 1991 war es noch fast die doppelte Menge. Immer weniger Deutsche greifen zur Zigarette - trotzdem steigen die Steuereinnahmen und sind bei der Hälfte an versteuerten Zigaretten doch 25% höher als noch vor knapp 20 Jahren. Wie kann das sein? Die Tabaksteuer steigt immer mehr, dadurch steigen auch die Steuereinnahmen. Mittlerweile wird für eine Schachtel Zigaretten mehr als doppelt soviel bezahlt wie noch vor knapp 20 Jahren. Bei weniger verbrauchten Zigaretten werden so trotzdem höhere Steuereinnahmen erzielt.
Beabsichtigung einer Lenkungsfunktion durch die Tabaksteuer
Durch die Steuer für den Tabak werden hohe Einnahmen erzielt. Dennoch wird durch diese Steuer auch eine Lenkungsfunktion beabsichtigt. Somit verteuert sie den Konsum von Tabakwaren, was zum Rückgang der Konsummenge führt. Dieser rückläufige Tabakkonsum ist vom Staat auf Grund der gesundheitsschädigenden Wirkung von Tabakwaren gewünscht.
- Ein Rückgang des Tabakkonsums ist sowohl für die aktiven Raucher als auch für die passiven Konsumenten wünschenswert. Ein hoher Preis von Tabakwaren führt oft dazu, dass sich die Menschen überlegen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Besonders Jugendliche sind nicht bereit, so viel Geld für Tabakwaren aufzubringen. Dies bedeutet auch, dass schwere Krankheiten, die durch das Rauchen ausgelöst werden, nicht mehr zu so einer hohen Belastung für das Gesundheitswesen führen können.
Allerdings führt die deutlich geringere Besteuerung des Feinschnitttabaks im Vergleich zu Fabrikzigaretten dazu, dass viele Raucher auf selbstgedrehte Zigaretten ausweichen. Der die Gesundheit betreffende Erfolg der Tabaksteuererhöhungen wird dadurch vermindert.
Einzelnachweise und Quellen
- Statistisches Bundesamt: Statistik zur Besteuerung von Zigaretten >>
- Bundesministerium der Justiz: Tabaksteuergesetz >>
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