Mit der Bezeichnung Duale Ausbildung wird ein Ausbildungskonzept beschrieben, das darauf beruht, dass der Auszubildende die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten an zwei unterschiedlichen Orten erlernt.
Inhaltsverzeichnis:
Im Ausbildungsbetrieb werden die praktischen Inhalte vermittelt, in einer Berufsschule erhält der Lehrling eine Einführung in die theoretischen Inhalte. Grundlage für die Duale Ausbildung ist ein entsprechender Ausbildungsvertrag zwischen dem Ausbildungsbetrieb und dem Auszubildenden.
Duale Ausbildungsberufe
In Deutschland gibt es mehrere hundert Berufe, die durch eine Duale Ausbildung erlernt werden können. Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat eine Liste mit insgesamt 328 Berufen veröffentlicht. Dort finden sich unter anderem die folgenden Berufe:
Die Beispiele aus der Liste zeigen, dass eine Duale Ausbildung in jeder Branche möglich ist. Diese Ausbildungen dauern normalerweise zwischen 2 und 3,5 Jahren, je nach Beruf. Die Duale Ausbildung schreibt eine Zwischenprüfung zur Kontrolle der Lernerfolge (etwa in der Mitte der Ausbildungszeit) sowie eine Abschlussprüfung am Ende der Ausbildungszeit vor.
Duale Ausbildung - Vor- und Nachteile
Eine in Deutschland absolvierte Duale Ausbildung hat Vor- und Nachteile für den Auszubildenden, den Ausbildungsbetrieb und auch den Staat. Zu den Vorteilen gehören unter anderem:
- die Praxisnähe aufgrund der Arbeit im Betrieb
- die im Betrieb zur Verfügung stehenden modernen Technologien
- die Möglichkeit der Übernahme durch den Betrieb, wenn der Auszubildende einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss erlangt
- die deutlich kürzere Einarbeitungsphase nach der Übernahme
- eine mögliche Verkürzung der allgemeinen Schulpflicht aufgrund der Berufsschulpflicht
- die Sicherstellung eines Mindestniveaus von Ausbildungen
- die Vergleichbarkeit von Abschlüssen durch die Prüfung vor der IHK beziehungsweise der Handwerkskammer
Neben diesen zahlreichen Vorteilen gibt es aber auch Nachteile, die sich durch die Duale Ausbildung ergeben. Diese Nachteile entstehen durch bestimmte Strukturen. Die Hauptprobleme sind:
- eine Unvereinbarkeit von Berufsschule-Lehrplänen (werden von den Bundesländern entworfen) und den Ausbildungsrahmenplänen (die vom Bund vorgegeben werden)
- eventuelle Abstimmungsprobleme sowie erhöhter Abstimmungsauwand durch drei beteiligte Gruppen (Bund, Bundesländer, Ausbildungsbetriebe)
- das Ausnutzen der Auszubildenden als günstige Arbeitskräfte sowie ihre eventuell mangelhafte Ausbildung aufgrund einer Spezialisierung des Betriebs
- die Notwendigkeit einer sogenannten überbetrieblichen Ausbildung in mehreren Ausbildungsbetrieben, um nicht vermittelte Lehrinhalte zu gewährleisten
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Duale Ausbildung - Gehalt
Das Gehalt wird hier als Ausbildungsvergütung bezeichnet und seine Höhe richtet sich nach dem gewählten Beruf sowie nach dem Bundesland, in dem der Ausbildungsbetrieb ansässig ist. Außerdem ist von Bedeutung, ob sich das ausbildende Unternehmen an einen Rahmentarifvertrag bzw. Branchentarifvertrag halten muss.
Im Durchschnitt liegt die Ausbildungsvergütung (Stand 2018) im ersten Ausbildungsjahr bei etwas mehr als 830 Euro (West) beziehungsweise knapp 780 Euro (Ost). Im dritten und letzten Ausbildungsjahr werden durchschnittlich etwa 1.000 Euro (West) und 934 Euro (Ost) gezahlt.
- Tatsächlich spielt auch das Geschlecht des Auszubildenden eine wichtige Rolle bei der Höhe der Ausbildungsvergütung. Männliche Auszubildende verdienen etwa 2,7 Prozent mehr, als weibliche Auszubildende. In den Branchen Industrie und Handel ist die Differenz mit 4,7 Prozent noch größer.
Quellen
- Bundesinstitut für Berufsbildung: Übersicht über die dualen Ausbildungsberufe »
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