Nach einem erfolgreich verlaufenen Bewerbungsgespräch ist der Weg frei für eine Anstellung in dem gewünschten Beruf. Bevor diese zustande kommt, legt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer einen Arbeitsvertrag vor, den dieser unterschreiben muss. Ein Arbeitsvertrag umfasst mehrere Seiten Papier und richtet sich nach den üblichen gesetzlichen Klauseln und Bestimmungen.
Welche Form hat ein Arbeitsvertrag?
Es gibt verschiedene Arten von Arbeitsverträgen, die ein Anstellungsverhältnis definieren. Zu den wichtigsten gehören:
Anstellungsvertrag
Anstellungsverträge sind Verträge zwischen zwei Parteien. Die Rechte und Pflichte der beiden Parteien werden über die hier festgehaltenen Bestimmungen festgesetzt.
Ausbildungsvertrag
Eine Ausbildungsvertrag ist der Rahmenbedingungenvertrag für die Ausbildungszeit zwischen dem Auszubildenden und seiner Betriebsstätte.
Arbeitsvertrag für einen Minijob
Ein Arbeitsvertrag für einen Minijob regelt die arbeitsrechtlichen Bestimmungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die bis zu 520 Euro im Monat verdienen.
Unbefristeter Vertrag
Ein unbefristeter Arbeitsvertrag ist ein Anstellungsvertrag zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, der keine befristete Vertragslaufzeit enthält und auf unbegrenzte Zeit gültig ist.
Ehrenamtsvertrag
Ein Ehrenamtsvertrag ist eine Vereinbarung zwischen einem Menschen, der meist unentgeltlich für einen guten Zweck tätig ist, und der dazugehörigen Institution.
Aufhebungsvertrag
Ein Aufhebungsvertrag bedeutet im Arbeitsrecht etwa dasselbe wie eine Auflösungsvereinbarung. Er kommt dann zustande, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer beschließen, das gemeinsame Arbeitsverhältnis aufzulösen - beispielsweise bei Jobwechsel oder der Beendigung einer Ausbildung.
Befristeter Arbeitsvertrag
Ein Arbeitsvertrag mit Befristung regelt das Arbeitsverhältnis auf eine bestimmte Zeit. Läuft diese Zeit ab, so endet auch der Vertrag, ohne dass eine Kündigung erforderlich ist.
Praktikumsvertrag
Zur Berufsorientierung können oder müssen Schüler und Studenten häufig ein Praktikum absolvieren. Das Praktikum ist von zeitlich begrenzter Dauer und der Praktikant erhält meist keine Vergütung für seine Tätigkeit, dafür wiederum ein Zeugnis.
Dienstvertrag
Ein Dienstvertrag regelt die arbeitsrechtlichen Bestimmungen zwischen einem Dienstleistenden und seinem Weisungsbefugten. Er kann sowohl ein freier Dienstvertrag als auch ein fester Arbeitsvertrag sein.
Honorarvertrag
Ein Honorarvertrag ist für gewöhnlich den Freiberuflern und Selbstständigen vorbehalten. Sie legen mit dem Kunden oder Auftraggeber in diesem Vertrag die Rechte und Pflichten fest und bemessen die Höhe des Honorars. Ein Honorarvertrag begründet kein Anstellungsverhältnis zwischen den beiden Parteien.
Welche Unterlagen sind für einen Arbeitsvertrag notwendig?
Zum Tag der Unterzeichnung des Arbeitsvertrages kann der Arbeitgeber folgende Unterlagen bzw. Dokumente sehen wollen:
- Den Sozialversicherungsausweis
- Eine gültige Lohnsteuerkarte
- Bescheinigung über Kindergeld
- Nachweis über bereits abgegoltene Urlaubstage
- Arbeitsbescheinigungen oder Zeugnisse von einem früheren Arbeitgeber
- Abschlusszeugnisse der Schule, Universität oder Ausbildung
- Gesundheitsbescheinigung und/oder Krankenkassenmitgliedskarte
- Bei ausländischen Arbeitnehmern: Arbeitsgenehmigung
- Für einige Branchen gelten besondere Bestimmungen. Für die Mitarbeit in der Gastronomie ist es beispielsweise fast immer erforderlich, einen Gesundheitsausweis vorzulegen.
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Unterschied zwischem einer freien Mitarbeit und einem Arbeitsvertrag
Ein Arbeitsvertrag begründet noch lange kein Anstellungsverhältnis. In der Regel lassen sich diese Vertragsformen von dem Grad der Abhängigkeit zwischen dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber unterscheiden. Ein "vollwertiger" Arbeitnehmer gliedert sich in den Betrieb des Arbeitgebers ein - bei einem Selbstständigen ist das so nicht der Fall. Ebenso erhält der Arbeitnehmer jeden Monat ein festes Gehalt, ein freier Mitarbeiter bekommt lediglich ein Honorar und nur die Stunden bezahlt, die er tatsächlich nachweisbar arbeitet.
Wann ist ein Arbeitsvertrag gültig?
Ein Anstellungsvertrag ist eine Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die überwiegend schriftlich mit den Unterschriften der beiden Parteien gültig wird. Da das Gesetz hier wiederum keine eindeutigen Bestimmungen vorgibt, kann der Arbeitsvertrag auch mündlich geschlossen werden. Er tritt dann in Kraft, wenn sich der Arbeitnehmer zu einer Arbeitsleistung und der Arbeitgeber zu einer Zahlung der Vergütung verpflichtet.
Welche Angaben enthält ein Arbeitsvertrag?
Ein Anstellungsvertrag für Angestellte enthält zumeist die folgenden Angaben:
- Daten, Namen und Adressen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer
- Datum und Ort
- Beginn des Beschäftigungsverhältnisses
- Festgelegter Arbeitsbereich
- Bestimmungen zur Probezeit, Krankheitsfall und Urlaubszeit
- Angabe zur Vergütung
- Angaben zur Verschwiegenheitspflicht
- Bestimmungen zu weiteren Beschäftigungen und Nebentätigkeiten
- Kündigungsbestimmungen
- Sonstige Vereinbarungen
Quellen
- Bundesministerium der Justiz: Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) - § 611a Arbeitsvertrag »
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